Training

04.04.2022

Gelenkschonendes Training auch für Profis

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KRAFTTRAINING an hydraulischen Trainingsgeräten

Medizinische Trainingsgeräte dienen Patienten im Allgemeinen dazu, nach der Hands-on-Therapie die zurückgewonnene Lebensqualität aufrechtzuerhalten – aber sie können viel mehr. Ein Bodybuilder erzählt.

Auf der therapie Hamburg 2021 ergab sich ein interessantes Gespräch: TTDIGI-Redakteurin Reinhild Karasek traf Jan Horn, der sich über das Training an Geräten, die hauptsächlich im therapeutischen Bereich eingesetzt werden, zu seinem ersten Wettkampf im Bodybuilding fit machte. Der Newcomer erlangte gleich im ersten Wettkampf den 1. Platz und avancierte einen Tag später zum Sieger in der Klasse Men‘s Classic Physique Junior und bekam damit die Profi-Karte. Erst diese erlaubt es den Sportlern in das Profi-Lager zu wechseln.

Das spezielle Training

„Das schwere Training ist heutzutage old school“, erklärte Jan Horn. Das moderne Training für Bodybuilder sieht nach der Trainingsphilosophie von Gerhard Pfister so aus, dass in vielen Sätzen mit vielen Wiederholungen trainiert wird. Das Training ist aufgeteilt in ökonomische und anstrengende Bewegungen.

So trainierte auch Jan Horn: 5 x 20 und 3 x 20 Wiederholungen, wovon 4 Sätze ökonomisch und 4 äußerst anstrengend gestaltet werden. Bei den anstrengenden hole man das raus, was möglich sei, so der Kraftsportler. Die danach lockeren Bewegungen würden dann die Durchblutung fördern. Denn es gehe auch um eine gute Nährstoffversorgung während des Trainings. Diese und die Durchblutung seien wichtig für die Versorgung der Muskeln und ebenso für die Regeneration des Körpers, so Horn.

Das spezielle Trainingsgerät

An den excio Trainingsgeräten, die sonst eher in der Physiotherapie eingesetzt werden, machte es dem ehrgeizigen Newcomer besonders Spaß. Der Grund: Da an diesen Geräten das Trainieren – aufgrund des hydraulischen Widerstandssystems und der Ausrichtung auf Patienten – besonders gelenkschonend ist, konnte er so richtig „Vollgas geben“, wie er sagt.

Hydraulische Trainingsgeräte zeichnen sich zudem durch einen besonders gleichmäßigen Lauf und einen sanften Umkehrpunkt aus, wodurch sich ein sehr geringes Verletzungsrisiko ergibt. Auch der Wechsel von den ökonomischen zu den anstrengenden Sätzen konnte viel schneller erfolgen, denn die Kraft wurde, zusätzlich zu den einstellbaren Widerstandsstufen, dank der Hydraulik durch die Bewegungsgeschwindigkeit gesteuert. Das hätte sein Training sehr viel effektiver gestaltet, bekennt der siegreiche Bodybuilder.

Zusätzlich zum Training absolvierte er als Cardioeinheit Übungen zum Ganzkörpertraining an der excio Intension. Denn auf dem Fahrrad sei ihm schnell langweilig geworden, so Horn. So suchte er nach einer Lösung, die ihm half, unter geringem Zeitaufwand möglichst viele Kalorien zu verbrennen. Die Intension, an welcher in stehender Position trainiert wird, verspricht einen hohen Spaß- und Motivationsfaktor dank Gamification. „Da habe ich mir dann einfach spielerisch die Zeit vertrieben“, so Jan Horn. „An guten Tagen war ich bis zu 30 Minuten am Gerät.“

Der spezielle Effekt

An dem Ganzköpertrainingsgerät werden in unterschiedlichen Trainingsmodi komplexe Bewegungsabläufe durch ein zweidimensionales Widerstandssystem ermöglicht. Im Levelsystem wird beispielsweise beim Spielmodus „Boxes“ vom Trainierenden durch Bewegung des Hebelarms ein kleiner roter Kreis gesteuert, mit welchem aufblinkende Kästchen auf dem Display eingesammelt werden. „Danach ist man dann aber auch fertig“, sagt selbst der Profi-Sportler, „aber das Schöne ist, man merkt relativ spät, wie anstrengend das Training war, weil man durch den Bildschirm mit den darauf laufenden Spielen abgelenkt ist.“ Und diese Momente sind vor allem in einer Wettkampfvorbereitung, wenn die Laune auch mal zu wünschen übriglässt, wichtig. „Das hat das Kalorienverbrennen ein wenig vereinfacht“, so der Profi-Anwärter. Von 118 kg Körpergewicht ist er auf knapp 82 kg runter.

Und nach einem weiteren nationalen Wettkampf, den er im Mai 2022 bestreiten möchte, wird er je nach seinem Abschneiden eventuell in die Profi-Liga wechseln.

Reinhild Karasek